Da wir am vergangenen Wochenende wegen eines Trauerfalles wieder zum Wochenende in Bischofsheim weilten, habe ich mich am Freitag abend auch wieder – wie vor drei Wochen – zur allwöchentlichen Orchesterprobe meines Musikvereins aufgemacht. Mein Kornett hatte ich wohlweislich mitgenommen, hatte allerdings in den drei Wochen seit dem letzten Mal keine Gelegenheit zum üben (ja, shame on me, wieder so ein Kofferbläser).
Leider war mein bester Freund nicht da, aber trotzdem noch zwei Kollegen auf der Trompete. Und mein Bruder, der die Übungsstunde leitet, legt als erste Nummer “Rosen aus dem SudanSüden” auf. Die Bearbeitung ist schon etwas älter, aber ganz ok. Wir hatten die Nummer vor drei Wochen auch schon geprobt. Mein rechter Flügelmann, ein Jungtrompeter schnappt sich gleich zielsicher die Stimmer für die dritte/vierte Trompete. Nun ist es in den älteren Bearbeitungen häufig so, dass Trompete 3/4 nur eine Ergänzungsstimme zu z.B. Es-Horn ist. Also keine/kaum Melodie, überwiegend Nachschlag. Seeeeehr aufregend. Und mein Kollege kämpft sich so durch, mehr schlecht als recht. Trotz deutlich regelmäßigerem Probenbesuch von ihm (bin nachz drei Jahren jetzt wieder zum zweiten Mal da) ziehe ich den glatt ab. Aber ok. Beim zweiten Durchgang tauschen wir. Ich erkläre, dass er die zweite Stimme spielen soll, da ist für ihn deutlich mehr drin (z.B. Melodie mit der ersten Stimme) und er darf muss sich auch ein wenig mehr anstrengen 🙂
Das ist allerdings in der Tat so, weil er in einer etwas fläzigen Haltung im Stuhl hängt, Rücken gut angelehnt in leichter Rücklage. Da ist natürlich das Atmen schwierig, und mitzugehen und das Tempo vom Dirigenten aufzunehmen auch. Also zweiter Teil der Nachhilfestunde für Jungtrompeter (und so jung ist der Knabe nicht mehr, der spielt sicher auch schon gute 5 Jahre): Mit dem Hintern an die vordere Kante des Stuhles setzen und frei sitzen. Das gibt deutlich mehr Körperspannung und die kommt der ganzen Musik zu gute. Kommentar: “da bekomme ich Rückenschmerzen”. Aber die gibt es nur, weil keine Muskulatur an den entsprechenden Stellen vorhanden ist. Würde er immer richtig sitzen, hätte er keine Rückenprobleme und das musizieren würde ihm deutlich leichter fallen.
Nächste Woche bin ich wieder da 🙂
Aber ich fürchte, fürs erste hat er genug…